„Handy aus – Leben an!“

Aurich, 2014

Rund 600 Auricher Schüler erlebten eine Unterrichtseinheit der etwas anderen Art: Die Raiffeisen-Volksbank eG (RVB) hatte die zehnten Klassen der Auricher Schulen zu einem Vortrag der Digitaltherapeutin und Bestseller-Autorin Anitra Eggler eingeladen. Eggler vermittelte den Schülern, welche Gefahren im Bereich der Online-Kommunikation bestehen und wie sie sich im Internet als „Profi“ präsentieren.

Eggler rechnete zunächst vor, wie lange der Mensch in seinem Leben durchschnittlich online ist: „Wir verbringen insgesamt 6 Jahre unseres Lebens im Internet. Ganze 8 Monate unserer Lebenszeit verwenden wir ausschließlich dafür, Nachrichten zu löschen!“ Die Digitaltherapeutin sensibilisierte die Schüler anhand von Filmen und praktischen Beispielen für die Gefahren der neuen Kommuni-kationsmöglichkeiten. Besonders auf die richtigen „Privatsphäre-Einstellungen“ käme es an. Auch sollten die Schüler genau überlegen, welche Informationen sie wo ins Internet stellen. „Meine Devise lautet: Erst denken, dann posten! Man sollte nicht alles veröffentlichen“, warnte Eggler. Sie empfahl den Jugendlichen, geizig mit den eigenen Daten zu sein. Bei der Veröffentlichung von Fotos sollten die Schüler nur Bilder verwenden, die auch die eigene Mutter freigeben würde. In der Online-Welt müsse man generell alles hinterfragen und dürfe sein Vertrauen nie leichtfertig vergeben.

Die Bestseller-Autorin riet besonders von der „Dauerablenkung“ durch Smartphones ab, auf die durchschnittlich 192 Mal pro Tag geschaut wird: „Ein Handy im Straßenverkehr wirkt wie 0,8 Promille!“ Man müsse nicht ständig erreichbar sein und alles gleichzeitig machen. Stattdessen solle man das echte Leben genießen und auch mal den Mut haben, das Handy auszuschalten. „Lebt euer Privatleben privat und schreibt anderen nie etwas, das ihr nicht auch persönlich sagen würdet“, empfahl sie. Die neuen Medien seien nie nur Fluch oder Segen, sondern es komme einfach auf den richtigen Umgang an. Hier sei jeder für sich selbst verantwortlich. „Das Betriebssystem bist du!“, fasste sie zusammen.